Geh spielen, liebe(r) Schreiblustige(r): Deinen eigenen Stil, Deine unverwechselbare Ausdrucksweise, mit der Du Leser in den Bann ziehst, wie findest Du die? Wenn Du experimentierst. Spielerisch, locker schreibend, Gedanken aufs Papier werfend, ausprobierend. Ganz bei Dir selbst bleibend, ohne nach anderen zu schielen. Lass Worte und Sätze einfach raus. Überarbeite. Guck später noch mal drüber. Mit der Zeit schälst Du heraus, was Dich ausmacht.
Eine Übung, in der Deine Stimme sich mächtig erheben wird
Schreib doch mal Deine Reaktion auf einen kulturellen Verlust. Stell Dir vor, etwas, das Du magst, wird es nicht mehr geben. Für den einen das Opernhaus, für die andere das Kindertheater oder die Rockkonzert-Arena. Oder gleich ein Fußballstadion? Was auch immer Dir wichtig ist. Es ist weg, Du bist betroffen, wütend, schüttelst mit dem Kopf, erinnerst Deine Zeit dort. Die Form? Du könntest ein Manifest schreiben, in dem Du die Verursacher beschimpfst und zum Kampf gegen weiteren Abbau ausrufst. Oder einen Dialog mit einem Freund, dem das Kulturhaus auch wichtig war. Oder einen Zeitungsbericht. Oder einen Brief an jemanden, der nicht mehr hier wohnt. Wie kommt die Emotion rüber?
Dein Stil
Lange Worte, kurze Sätze? Metaphern oder Vergleiche? Slang oder Hochsprache?
Ich glaube, vor allem Deine Haltung zur Welt und zu den Menschen macht es aus.
Beim Schreiben lernst Du mehr, als ein paar Stilmittel zu benutzen. Und eines Tages wirst Du sagen: „So bin ich. Und so klinge ich.“ Dann hast Du Deine Schreibstimme und sie Dich gefunden.