Eine wunderbare Erklärung, warum das Schreiben Zeit benötigt, haben die beiden Schreibberaterinnen Nadja Buoyardane und Franziska Nauck hier abgegeben:
https://www.business-schreibkurse.de/warum-dauert-schreiben-so-lange/
Die beiden Business-Coaches, die in Unternehmen für eine gute Schreibkultur sorgen, haben die komplexen Vorgänge in unserem Gehirn dargestellt, die uns beim Schreiben begleiten. Lesenswert!
Weil die Sache so komplex ist, braucht es Profis, um sie wieder leicht zu machen: Mit Leichtigkeit ins Schreiben bringen braucht einen didaktischen Hintergrund und ein Gegenüber, das energetisch mithilft, die Konzentration zuhalten und zu ermutigen, zu spüren, wenn etwas Ungesagtes im Raum ist.
Aus diesem Grund beginnt die Arbeit des Schreibtherapeuten schon dabei, wenn er oder sie das Programm für Schreibgruppe oder Einzelstunde konzipiert; in Kenntnis der Klienten auf sie zugeschnitten, funktioniert der Prozess beim Schreiben dann in Leichtigkeit. Für meine Schreibkurse an der Charité (mit an Krebs erkrankten Frauen und Mitarbeitern als Burnout-Prävention) und die Schreibtour an Universitätskliniken in Deutschland www.schreibtour.info bereite ich oft lange vor; ich will das assoziative Feld gut eröffnen, in dem wir uns bewegen; ich will gesundheitsfördernd wirken; ich will, dass alle etwas davon haben – meine Patientinnen, die an Krebs erkrankt sind, aber auch ich – ich möchte mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.
Von daher brauchen Vor- und Nachbereitung einer 2-stündigen Schreibsession 4-5 Stunden, denn im Anschluss gibt es oft auch Fragen, in welche Richtung jetzt weitergearbeitet werden könnte; und auch so banale Dinge wie Bildimpulse besorgen und den Raum inspirierend herzurichten benötigt Zeit.
Diese Zeit wird -so erzählen mir es meine im Gesundheitsfördernden oder Kunsttherapeutischen Schreiben ausgebildeten Schreibdidaktiker- oft nicht angemessen honoriert. Allein die Anwesenheitszeit zu bezahlen genügt nicht, die Vorbereitung gehört zur Anzahl der geleisteten Stunden. Damit die Schreibtherapie in Deutschland bessere Akzeptanz und Rückhalt erhält, dafür gibt es auch in der Europäischen Künstlergilde für Medizin und Kultur eukmk.eu ein Forum. Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen Prof. Jalid Sehouli, Dr. Adak Pirmorady, Dr. Nike Spinnler und Katrin Laville setze ich mich ein, Deutschlands Haltung dem Schreiben gegenüber mit mehr Achtung und Achtsamkeit zu versehen. Ganzheitliche Medizin ist der Anspruch, und da gehört das Schreiben als uraltes Instrument der Selbsterkenntnis und Entwicklung einfach mit dazu. Und damit es leicht fällt und Sie gar nicht spüren, wie Ihr Gehirn sich im Hintergrund anstrengt, dafür gibt es akademisch (z.B an der ASH Berlin https://www.ash-berlin.eu/studium/studiengaenge/master-biografisches-und-kreatives-schreiben/profil/ ) ausgebildete und praktisch bei mir vervollkommnete 🙂 Schreibdidaktiker. https://sdiehm.wordpress.com/schreibweiterbildung/
Herzliche Grüße,
Susanne Diehm