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Ungute Gefühle verändern

Hopper

Mit unangenehmen Gefühlen umgehen

Es gibt ein Bild von EDWARD HOPPER, das heißt ‚EXKURSION IN DIE PHILOSOPHIE‘. Darauf zu sehen ein grübelnder Mann, auf einer Liege sitzend, mit dem Rücken zu einer halb entblößten Frau. Hoppers Es Werke sind häufig interpretiert worden als Ausdruck der Isolation des Einzelnen. Der Mann scheint in Melancholie versunken, die Blicke der beiden Personen gehen aneinander vorbei. Ein trauriges Bild?

In der Schreibgruppe können wir damit umgehen und die beiden Menschen zu einer positiveren Zukunft gehen lassen, als Hopper sie ihnen zuzubilligen scheint. Jeder Teilnehmer der Gruppe darf eine Schreibauftrag-Variante ziehen:
Fensterblick: Schau als Beobachterin von außen in die Welt des Bildes und spekuliere, was geschehen sein mag oder gerade passiert. Finde einen positiven Aspekt
Filmblick: Bring die stillstehende Bilderwelt zum Laufen! Bring die Story zu einem Happy End.
Spiegelblick: Entdecke Dich selbst in einer der Personen – was ist gut daran?

Negative Emotionen wandeln und loslassen
Das Training, aus negativen Emotionen perspektivisch eine Wandlung herzustellen, funktioniert auch im eigenen Alltag. Eine Aufgabe im Einzel- oder Selbstcoaching kann sein, ein Gefühl, das bei einem Bildimpuls aufsteigt, zu identifizieren, anzunehmen und wieder weg zu schicken. Ist es Einsamkeit beim Anblick des Hopperschen Bildes?
1. Das Gefühl zu benennen ist der erste Schritt. Warum macht mich das Gefühl so betroffen? Was hat die Aussage des Bildes mit mir zu tun? Hatte oder habe ich manchmal Gefühle von Einsamkeit? Was geschieht mit mir, wenn ich das Bild betrachte? Erinnere ich eine bestimmte Situation, in der ich einsam war? Dann fasse das Gefühl in Worte. Schreib auf, was während dieser Erfahrung passierte. Was taten die beteiligten Menschen und wie hast Du reagiert?
2. Der zweite Schritt erfordert Distanz: Wähle die Perspektive der Gegenseite und erzähle die Story aus ihrer Sicht. Versetz dich richtig hinein in sie und schlüpfe in ihre Schuhe. Wie hat sie sich gefühlt? Warum hat sie so gehandelt?
3. Im dritten Schritt lösen wir uns noch weiter von dem komischen Gefühl. Jetzt ist unser Intellekt gefordert, mitzuarbeiten. Welcher kleine Bericht könnte ganz trocken von einem Journalisten geschrieben darüber in der Zeitung stehen? Schildere in der dritten Person die Geschichte. Schau mit einem fremden Augenpaar auf die Geschehnisse. Du wirst merken, das befreit!
4. Das Vorlesen vor einem Gegenüber tut gut. Sei es in der Schreibgruppe, vor dem Schreibtherapeuten oder einem Freund. Es hilft, das ungute Gefühl loszuwerden. Noch besser ist es, zusätzlich in einem Ritual das alte Gefühl -die Asche des verbrannten Papiers?- in den Wind zu streuen.
5. Gut auch, nach der Übung positiv besetzte Gefühle aus Buchstaben zu basteln und irgendwo aufzuhängen. Was ist das Gegenteil von Einsamkeit? Zugehörigkeit? Schneid es aus einer Zeitung aus und hänge es irgendwo sichtbar hin. Es wird Dir helfen, unbewusst einen Weg zu finden, wie Du das gewünschte Gefühl Dir erzeugen kannst.
6. Entweder gleich oder ein paar Tage später: Schreib mit allen Sinnen einen Text von einer oder zwei Seiten zum Gegenteil des Dich belastenden Gefühls, Zugehörigkeit in unserem Beispiel. Wie sieht sie aus, die Zugehörigkeit, wie schmeckt sie, was fühlst Du, wenn Du Dich zugehörig fühlst, was berührst Du, was hörst Du? Erfinde eine Situation, in der Du Dich glücklich und dazu gehörend fühlst. Schreibe…
Susanne Diehm lebt mit ihren Kindern in Berlin, leitet Workshops zum Gesundheitsfördernden Kreativen Schreiben (GKS) national und international, trainiert Lerntherapeuten bundesweit und begleitet Autoren bei ihrem ersten Buch. www.susanne-diehm.de. Gemeinsam mit Jutta Michaud: Das Sudijumi-Prinzip.

Edward Hopper
Seine Themen sind häufig interpretiert worden als Ausdruck der Isolation und Ausgrenzung des Einzelnen. Seine Gemälde zeigen oft das Individuum in Diners, Hotel- zimmern, Wartehallen oder vor Hausfassaden. Die abgebildeten Menschen scheinen oft in Melancholie versunken zu sein und blicken gedanken- verloren aus dem Fenster, auf einen Punkt außerhalb des Bildes oder sie lesen ein Buch. Die Blicke von mehreren dargestellten Personen gehen meist aneinander vorbei und veranschaulichen so Distanz . . .

EDWARD HOPPERS BILD – EXKURSION IN DIE PHILOSOPHIE
Ein Ausschnitt aus dem Alltag zweier Menschen: Ein grübelnder Mann, die Stirn in Falten gelegt und mit strengen Bügelfalten in den Hosenbeinen, sinnt angestrengt über etwas nach. Er ist nicht allein, nicht zu übersehen ist die halb entblößte Frau hinter ihm, hingestreckt auf eine Liege, an deren Rand er sitzt, und abgewandt von ihm, ihr Gesicht ist nicht sichtbar. Die quer übers Kopfkissen hin gegossenen Haare könnten verraten, dass sie sich abrupt von ihm weggedreht hat, und sie macht nicht die geringsten Anstalten, sich ihm wieder zuzuwenden. Auch er schenkt ihr keinen Blick, er bleibt am Rand der Liege sitzen, in sich zusammengesunken und etwas verkrampft, eine Gestalt der Ratlosigkeit. Unklar bleibt das Verhältnis zwischen beiden, unklar, ob es um dieses Verhältnis geht, unklar, ob es noch ein Verhältnis gibt, unklar erst recht, welchen Sinn in diesem Bild von 1959 die “Exkursion in die Philosophie” haben soll […]

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Prävention: Gesundheit aktiv

Gesundheits-Vorsorge und Gesundheits-Fürsorge wird immer wichtiger. Nicht nur die Krankenkassen -allen voran die Techniker Krankenkasse- haben das erkannt, sondern auch mehr und mehr Unternehmen stellen den Gesundheitszuschuss von 500 Euro pro Jahr lohnsteuerfrei ihren Mitarbeitern zur Verfügung. Mitarbeiter können sich mit diesem Geld zertifizierte Kurse bezuschussen lassen…

  • Bewegungsprogramme
  • Ernährungsangebote
  • Suchtprävention
  • Stressbewältigung

– sofern ihr Unternehmen z.B. beiGesundheitsTicket“ mitmacht und die Mitarbeitergesundheit auf diese Art und Weise fördert. Damit entfallen dann sogar die Restkosten von 20%, die bislang für von den Krankenkassen bezuschusste Kurse anfielen.

Autogenes Training ergänzen

Wir von Sudijumi begrüßen diese Maßnahmen, weil wir z.B. Kurse für Autogenes Training für sehr geeignet halten im Zusammenklang mit unseren schreib- und kunsttherapeutischen Angeboten. Gerne verweisen wir auf Kollegen, die unserer Meinung nach wirklich gute Präventionskurse anbieten – vielleicht haben Sie im Anschluss daran ja Interesse, noch mehr für körperlich-seelisches Wohlgefühl zu tun und machen weiter in einem unserer Kurse?

Noch mehr tun für Lebensfreude

Gut geeignet als erweiterte Präventionsmaßnahme ist unser Kurs ‚Mit Leichtigkeit ins Schreiben kommen‘. Er ist nicht nur für künftige Autoren gedacht, sondern Frauen und Männer, die auf das Papier bringen möchten, was in ihnen steckt; sich entlasten in schweren Momenten und in den guten Momenten richtig gut in Fluss kommen, mit Lachen und Freude – weil Schreiben Spaß bringt, man sich seiner Kraft bewusst wird das Licht am Ende des Tunnels hell aufleuchtet. Schreibort wird sein die Schreibwerkstatt am Kleistpark – noch ein paar Tage Geduld und wir informieren. Wir haben Erfahrung mit Gruppen und Einzel-Gesprächen; unsere Klienten empfehlen uns in den unterschiedlichsten Bereichen gerne weiter. Dieses Mal soll es nicht nur Kurse für Frauen geben, sondern auch für Männer. Die Nachfrage beim Autoren-Coaching hat mich ermutigt, ein spezielles Angebot auszuschreiben.

Wissenschaftliche Nachweise für die Kraft des Schreibens und der Inneren Bilder

Das Ärzteblatt in der Dezember-Ausgabe des vergangenen Jahres beklagt, dass eine Heilmethode in Deutschland noch zu wenig Aufmerksamkeit erhält, obwohl dort belastbare Studien zur Wirkung existieren: Die Poesie- oder Schreibtherapie http://www.aerzteblatt.de/archiv/133457/Schreibtherapie-Verkannte-Hilfe-zur-Selbsthilfe

Wir sind als Schreibtherapeuten qualifiziert durch einen Master-Studiengang, den wir an der Alice-Salomon-Hochschule abgeschlossen haben sowie dank mehrerer Ausbildungen in Künstlerischen Therapien. Grundsätzlich arbeiten wir allerdings außerhalb der Heilkunde. Sie können uns jederzeit ansprechen, wenn Sie Fragen haben. Hier mehr Infos zu ‚Gesundheit aktiv‘, dem Thema Warum und Wie Schreiben die Selbstheilungskräfte aktiviert und dem Workshop meiner Teamkollegin Jutta Michaud am 11. Oktober.

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