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Noch höher, schneller, schlauer: Brainwriting statt Brainstorming

Wie ein Brainstorm anstelle eines lauen Lüftchens entfacht wird, meint der Spiegel zu wissen.

An einem anschaulichen Beispiel erklärt der Autor, wie Walt Disney mit träumen, verwirklichen und verbessern sein Imperium aufgebaut hat. Und wie Brainstorming für jeden funktionieren kann.

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/brainstorming-tipps-fuer-gute-ideen-a-1025935.html

Als Schreibcoach rolle ich mal wieder mit den Augen und denke mir: Ist ja nett, aber bitte versucht die Methode abwechslungshalber mal mit Brainwriting. Schreiben, statt Vorschläge redend herausblöken! Das Schreiben hat den riesigen Vorteil, dass dann auch die introvertierten Kollegen und deren Vorschläge abgeholt werden. Wenn sie sich schriftlich äußern können, sind sie mit im Spiel – ansonsten rücksichtslos in die Ecke gedrängt von den Platzhirschen und extrovertierten Ellbogendränglern, die ihre Ideen heraussprudelnd zu verteidigen wissen. Meiner Meinung nach genügt es da auch nicht – wie in Regel 3 vorgeschlagen – dass die Teilnehmer nur am Anfang still schreiben und dann der Kollege den Vorschlag vorträgt; das kann sogar zur Persiflage und damit kontraproduktiv werden, wenn körpersprachlich ein ‚fremder‘ Vorschlag vom Vortragenden mit skeptischer Miene vorgestellt wird. Ich hab gute Erfahrungen damit gemacht, wenn Vorschläge nach dem ersten Aufschreiben in der Gruppe schriftlich weitergedacht und gemeinsam entwickelt werden und erst das Endresultat ‚begutachtet‘ und besprochen wird. Auch in ‚ganz normalen‘ Schreibgruppen entsteht Stolz auf ein gemeinsames Produkt, an dem mit Feuereifer alle schreiben. ‚Miniromane‘ schreiben ist eine wunderbare Vorübung – auch im Unternehmen.

Ich überziehe im ersten Teil meines Beitrags bewusst – es ist mir ein Anliegen, dass sich in Unternehmen die Kultur ändert.

Einen schönen Frühlingstag –

Eure

SuDi

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Kreative Schreiber / Urania

Texte, entstanden in der URANIA am 21. November 2011

Bei der Urania-Veranstaltung war ich beeindruckt: Was für eine Atmosphäre, wenn plötzlich Ruhe im Kleistsaal herrscht und alle Besucher schreiben!

Schreibanlass war: ‚Berlin im November‘: Was steckt gerade in meinem Kopf?‘ Vorgegeben hatte ich ein Wortgitter, in das sechs Begriffe gestellt werden sollten: Zwei Nomen, zwei Verben, zwei Adjektive. Danach gingen diese Worte als Impuls an den Nachbarn, der daraus einen Text verfasste.  Einige Besucher waren bereit, uns ihre Texte vorzustellen und sie zu lesen. Leider habe ich diese Texte noch nicht zur Verfügung, aber zwei andere sind bei mir angekommen. Ich lasse diese Beispiele ohne Kommentar stehen, denn sie sprechen für sich. Beide könnten der Beginn einer längeren Erzählung sein…

dunkel       TÜV      müde      Nebel       Geburtstag       schlafen

„Es war dunkel,  als ich,  müde und abgeschlagen, mit dem Auto vom TÜV über Brandenburgische Alleen durch den Nebel nach Hause fuhr. Ich war rechtschaffen müde und hatte nun vor, früh schlafen zu gehen. Als ich aus dem Badezimmer kam und mich gerade ins Bett legen wollte, wurde mir bewusst, dass ich ungeheuer allein war – und dass ich heute Geburtstag hatte…“

Kälte      Asphalt     Autos     Lichter     Nebel      grau

„Die Kälte kriecht über den Asphalt. Alle Autos sind durch den TÜV gekommen. Die Lichter stören mich, ich finde den grauen Nebel viel schöner,  so wie er ist.“

Falls ich Fehler eingebaut haben sollte, bitte ich um Entschuldigung, ich habe die Texte so verstanden und so gefallen sie mir auch. Es ist Kennzeichen des Kreativen Schreibens, dass man sich über  ‚Anweisungen‘ einer Schreibgruppenleiterin auch hinwegsetzen kann – es können auch mehr Nomen sein als ursprünglich angefordert!

Was die Beispiele ‚live aus der Urania‘ zeigen: innerhalb von 5 Minuten kann man so mit Hilfe eines Schreibimpulses ins Schreiben kommen.

Wer weitere Texte und Beispiele hat, darf sie gerne hier einstellen!
Mails an s.diehm@schreiberlebnis.de erreichen mich.

Herzlichen Gruß,
Ihre Susanne Diehm

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