Monatsarchiv: Mai 2021

Ringvorlesung Blut und Tinte

Gerne leite ich die Einladung meiner Kolleg*innen aus der www.eukmk.eu weiter:

Liebe Mitglieder der Europäischen Künstlergilde und andere Interessierte,

es ist uns eine große Freude, Ihnen die beiden Veranstaltungen unserer Ringvorlesung Medizin und Literatur „Blut und Tinte“ im Sommersemester 2021 anzukündigen.

1. Vorlesung: 

Mittwoch, den 26.05.2021 von 18.00 – 20.00 Uhr online als Live-Stream über MS-Teams (siehe Link) Zum Thema „Schmerz“ werden sprechen und miteinander diskutieren:

Wolfgang Kohlhaase, Drehbuchautor, Regisseur, Schriftsteller („Erfindung einer Sprache“, verfilmt als: „Persischstunden“, 2020); Berlin und Prof. Dr. Matthias Rose, Ordinarius der Medizinischen Klinik m. S. Psychosomatik, Charité – Universitätsmedizin Berlin

2. Vorlesung: 

Mittwoch, den 09.06.2021 von 18.00 – 20.00 Uhr online als Live-Stream über MS-Teams (siehe Link)
Zum Thema „Migration – Flucht“ werden sprechen und miteinander diskutieren:

Dr. Dr. Jutta Vinzent, Kunsthistorikerin, Literaturwissenschaftlerin, Senior Lecturer (Associate Professor); Kunsthistorisches Institut, University of Birmingham, UK und Associate Fellow, Max-Weber-Kolleg, Erfurt und Prof. Dr. Dr. Jalid Sehouli. Ordinarius der Klinik für Gynäkologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Schriftsteller („Marrakesch“, „Und von Tanger fahren die Boote nach irgendwo“)

Die Moderation übernehmen wie immer Frau Dr. Adak Pirmorady (Charité/Europäische Künstlergilde Kultur und Medizin) und Dr. Jens H. Stupin (Charité).

Die Ringvorlesung wird im Rahmen der Kooperation des Fachbereichs Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft der Universität Konstanz mit der Charité – Universitätsmedizin, dem Einstein-Zentrum Chronoi, dem Freundeskreis der Charité und der Akademie der Künste, Berlin mit Unterstützung der Europäischen Künstlergilde für Medizin und Kultur konzipiert und in Konstanz und Berlin durchgeführt. 

Mit freundlichen Grüßen für das Team der Ringvorlesung
Prof. Dr. Dr. Jalid Sehouli & Dr. Jens H. Stupin & Dr. Adak Pirmorady

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Im Folgenden finden Sie den Einladungslink zum Livestream der Ringvorlesung Medizin und Literatur. Dieser gilt für beide Termine im Sommersemester 2021: 

–          1. Vorlesung: Schmerz. 26.05.2021, 18 – 20 Uhr
–          2. Vorlesung: Migration – Flucht. 09.06.2021, 18 – 20 Uhr

MS-Teams-Link für den Live-Stream zur Ringvorlesung Medizin und Literatur

Short URL:

https://bit.ly/3k4r0Mx

Hinweise zur Nutzung für Teilnehmende:

Der Livestream erfolgt über die Plattform Microsoft Teams und wird jeweils ca. 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn verfügbar sein

Die Nutzung von Microsoft Teams ist sowohl im Webbrowser als auch per App möglich und kann auf fast allen lokalen Endgeräten (Laptop, Desktop PC, Smartphone, Tablet) erfolgen.

Webbrowser: Wir empfehlen die Verwendung der Browser Google Chrome bzw. Microsoft Edge

Starten Sie den Livestream, indem Sie den Einladungslink in den Browser eingeben und anschließend ‚in diesem Browser fortfahren‘ klicken.

MS-Teams App:

Sollte die App bereits installiert sein, starten Sie den Livestream, indem Sie auf den Einladungslink klicken und  anschließend ‚Microsoft Teams-App öffnen‘ auswählen.

Andernfalls können Sie die App mit der Option ‚App herunterladen‘ installieren

Vor dem Eintritt in den Livestream-Bereich setzen Sie bitte Ihr Mikrofon auf stumm und deaktivieren Ihre Webcam. Klicken Sie anschließend auf ‚Jetzt teilnehmen‘:

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Sehnsucht nach Premantura – Collage eines Lebens

Heimat

„Sehnsucht war eines der Worte, die ihr Leben geprägt hatte“ – so Nives Kramberger in ihrem Collage-Roman „Sehnsucht nach Premantura – der Krebs ist ein Schalentier im Seitwärtsgang“. Die Sehnsucht und die Sonne durchzieht diese Erzählung, die ihre Reisen an den Ort ihrer Kindheit, zu ihren Wurzeln und der Heimat ihrer Vorfahren beschreibt.  Am südlichsten Zipfel Istriens liegt das magische Kap Kamenjak. Premantura, eine der ältesten Ansiedlungen Istriens, gibt es seit der Bronzezeit. Dort zieht es die Autorin immer wieder hin. 

Sinnliches Erleben

Lebendig, farbenfroh ihre Bilder,  sie nimmt uns mit. Wir hören das Sirren der Zikaden, wir sehen von der Kraft der Sonne versengtes Sommergras, schmecken süße Aprikosen. Wir begleiten sie, in die Erinnerung an ihre „kleine Mama Neva“, die große Freiheitskämpferin mit den dunklen, tiefen Augen aus dem Land, das einmal Jugoslawien hieß. Wir lernen, was Freiheit damals und heute bedeutet. Durch die Unmittelbarkeit des Erzählens, des assoziativen Springens kommen wir mit in die Gegenwart, sei es an das klare Wasser der Adria, die Steinpirale, an der sie Qui Gong praktiziert und in den Wind singt, im Lach-Dialog mit einer Möve. 

Wir erleben mit ihr den Genuss des vielfältigen Essens, nicht nur die „Salami ihrer Kindheit“, sondern das Olivenöl und den Schafskäse, alles geprägt von Erinnerungen an Erlebnisse und Begegnungen. Collageartig gemischt mit erhellenden Photographien und Einschüben aus der Coronazeit und ihrer Krebserkrankung jetzt. Wir sind dabei, wenn sie den Trost der Vergänglichkeit beschwört, denn „aus dem, was vergeht, entsteht irgendwann etwas Neues“. 

Vergehen und wieder werden

Meine Lieblingsstelle: „Sterben, vergehen wünsche ich mir schmerzlos, draußen, so still und ruhig, wie es abends am Skoljic ist. Am liebsten würde ich unter einem Feigenbaum liegen, das Licht in den Blättern, ihr Rauschen , den Himmel, den Wind hören, spüren… und mich, langsam schwächer werdend, auflösen. Einschlafen, wie bei einer Siesta in der von Zikaden besungenen Mittagssonne.“

Es ist ein so lebensvolles Buch, wie sie selbst voller Leidenschaft und Klugheit. Ein bisschen Diva ist auch dabei, selbst wenn es ihr hundsmiserabel geht, zeigt sie sich gut geschminkt und mit einem Lächeln der Öffentlichkeit. Ich durfte schon so oft in meiner Schreibgruppe an der Charité erleben, wie sie in aller kürzester Zeit ihr beachtliches textliches, aber auch schauspielerisches Talent zeigte; sie beim Präsentieren ihrer Texte uns Zuhörerinnen zum hemmungslosen Lachen dank ihrer  überzogenen Parodie einer stilisierten Rolle wie z.B. einer „echten Berliner Pflanze“ brachte, aber auch wie oft zu bewegtem Atemholen und dem Gefühl von Dankbarkeit und Solidarität nach Lesung eines ihrer Gedichte. Hammermomente, und einen Geschmack davon findet sich in diesem Buch.

Was andere sagen:

Ihr Arzt Professor Sehouli schreibt im Vorwort: „Das Werk von Nives Kramberger ist ein wunderbares Symbol dafür, dass trotz oder wegen einer existentiellen Bedrohung durch eine Krankheit Menschen in der Lage sind, Neues und Wertvolles für sich, aber auch für andere zu erschaffen… Mit diesem Dialog nach Innen, aber auch Außen, ermöglicht sie neue Perspektiven zum Überleben, Weiterleben und „Besserleben“. … Ich danke Nives Kramberger, dass sie uns die Sehnsucht mit diesem Buch nach Premantura offenbart und uns damit unterstreicht, dass Erleben auch stets Verantwortung bedeutet, die Erfahrung mit anderen Menschen zu teilen.“

Auch aus diesem Grund ist dieses Buch erschienen.

Susanne Diehm

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