Monatsarchiv: November 2012

Was Wiesenburg zu bieten hat – ein Ausflug im Yes-vember

 

Am Samstag habe ich mir einen Ausflug nach Brandenburg gegönnt:

Der Schlosspark

Allein der Schlosspark von  Schloss Wiesenburg (http://www.schloss-wiesenburg.de) ist die Fahrt von ca. einer Stunde ab Berlin wert: Durch den Wald geht es vom Bahnhof aus, den die Anwohner in einer Gemeinschaftsaktion eigenhändig restauriert haben, entlang des Kunst-Wanderweges hin zum Park.  90 Hektar groß ist das Parkgelände. Ich fühlte mich in einen englischen Landschaftsgarten versetzt; trat  an  uralte Laubbäume heran, Eichen und Buchen,  die ich allein nicht umfassen konnte;  Teiche mäanderten vorbei, naturbelassen. Enten quatschten darin und Schwäne zogen stumm und stolz ihre Bahnen. Ausgedehnte Wiesen suggerieren dem Enge gewohnten Berliner Freiheit.

Die Burg

Ursprünglich eine Burg, gegründet von Albrecht dem Bären, wurde Schloss Wiesenburg im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut und erweitert; zwischendurch diente es als Schule; heute ist es in privater Hand, sehr aufwändig restauriert mit einem ausgewählten Stilmix, der wie eine Reise durch die Architekturgeschichte anmutet. Die liebevolle Restaurierung mit Glas und Stahl im alten Gemäuer zeigt, dass hier viel Geld in den Wiederaufbau geflossen sein muss.

Die Kunst

Besuchern steht der Turm und der Schlossinnenhof offen – und bei Gelegenheiten wie am Samstag auch der Gartensaal, der zur großen Schlossterrasse führt. Es gab einige Gelegenheiten, Schloss und Umgebung näher kennen zu lernen: Wiesenburger Kunsttage 2012 http://www.wiesenburgmark.de/veranstaltungen/index.php

Die Musik

Ich war am Samstag schon vor dem Konzert da, um mir die Ausstellung ‚Menschenbilder‘ anzuschauen. In der Kunsthalle am Goetheplatz stellen noch bis zum 9. Dezember aus: Katherina Gerold, Michael Heyers, Hans Könings, Stefanie Nückel, Skip Pahler, Christiana Wirthwein-Vormbäumen. Erstaunt stellte ich fest, dass hier hochwertige Arbeiten interessanter Künstler unter einem reizvollen Motto zusammengetragen waren und die Ausstellung mit Katalog und Materialien etc. sehr aufwändig und professionell abgerundet wurde. Das hatte ich von so einem kleinen Ort nicht erwartet. Thematisch abgestimmt auf die ‚Menschenbilder‘ ging es dann weiter: Das Klassische Klavierkonzert mit ausgewählten Werken zur Ausstellung begann um 19 Uhr im Gartensaal von Schloss  Wiesenburg. Am Flügel Boris Schönleber, der als freischaffender Pianist nicht nur in Berlin und im Bundesgebiet auftritt, sondern dessen Konzertreisen ihn auch nach Polen, die Schweiz und Zentralasien führten. Menschen aus dem Dorf und aus der Stadt genossen gemeinsam dieses musikalische Vergnügen.

Der Pianist

Der Gartensaal im Schloss Wiesenburg gab mit dem Intarsien-Parkettboden und flackerndem Kamin im Hintergrund ein besonderes Ambiente. Boris Schönleber stellte die Komponisten des Abends (Haydn, Liszt und Schumann) mit wenigen Worten so berührend vor, dass man als Zuhörer  dank dieser ‚Menschenbilder‘ die Musik noch einmal besser ‚verstehen‘ konnte; die musikalische Darbietung fand dank der Sensibilität des Pianisten und dem gesponserten Konzertflügel eine Entsprechung zu den Gefühlen, welche die Komponisten damals bewegt haben müssen.

Die Veranstalter

Ein rundum gelungenes ‚Gesamtkunstwerk‘ mit vielen Anregungen. Ich kann diesen verwunschenen Ort allen schreibenden Menschen empfehlen, die sich von der Natur und Kultur Wiesenburgs inspirieren lassen wollen.

Vielen Dank an die Veranstalter auf Schloss Wiesenburg und die Kunst Perle Fläming mit allen Sponsoren.

Susanne Diehm

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter AKTUELLES

How to play the Game?

Edelburg_Cover.jpg.

Gestern stellte Karsten Edelburg sein Buch „How to play the Game? Erfolgreiche Frauen in einer maskulinen Geschäftswelt” im Fliegenden Theater in Berlin vor.

Das Motto “Das Spiel der Männer kennen und doch nach eigenen Regeln spielen” hatte mich neugierig gemacht.

Die erste Frage, die Frauen normalerweise Karsten Edelburg stellen : Wie kann ein Mann so ein Buch schreiben?“ fand im Laufe des Abends eine Antwort. Der Autor hat sich seit vielen Jahren mit dem Thema Kommunikation zwischen Frauen und Männern beschäftigt und Positionen beider Seiten beobachtet und ausgewertet.

Karsten Edelburg begründet das unterschiedliche Verhalten und Empfinden mit den Archtypen von Jägern und Sammlerinnen, die immer noch in uns stecken.

Wer das als ‚anachronistisch!‘ abtut, wird dem feinsinnigen Autor und Coach nicht gerecht. Im Buch werden viele Themen angerissen und Empfehlungen für Frauen in der Geschäftswelt heute ausgesprochen: „Lassen Sie die Masken fallen“. „Geben Sie sich authentisch“. „Stellen Sie die Regeln auf, nach denen gespielt wird!“. Frau darf erwarten, dass es im Buch und in den Coachings von Karsten Edelbug konkret wird. Schon in der Lesung schafft er es, mit seinem Humor die Frauen für sich einzunehmen.

Interessant war der Austausch zwischen Coach und Publikum im Anschluss an die Lesung. Deutlich wurde, dass Frauen heutzutage jenseits der Quote Rollenmodelle suchen, die ein konstruktives Miteinander in Business und Privatleben zulassen.

Wie das genau geht, darüber waren sie an diesem Abend nicht einig. Im Forum gab es wunderbare Beiträge von Frauen mit Beispielen, wie es glücken kann – ganz ohne Platzhirschgehabe in aller Ruhe angesprochen. Vielleicht wären die kreativen Suchbewegungen der Frauen es wert, gesammelt, aufbereitet und in einem Buch vorgestellt zu werden?

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter AKTUELLES