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Meine Story: Storytelling in eigener Sache

eingeritzt

 

 

Geschrieben nach der Lektüre eines Storytelling-Buches

Das Problem

Was tun, wenn ein Unternehmen sich so verändert, dass man das Gefühl hat, nicht mehr hineinzupassen? Man steigt aus und beginnt eine neue Phase des Lebens. Mit gemischten Gefühlen und schweren Herzens – zunächst. Dann taucht langsam die Freude an der Freiheit auf, der Mut, Dinge anzupacken, die Lust, zu gestalten.

Wie die Heldin Widerstände überwand

So ging mir das. Mit 22 Jahren Erfahrung im Gepäck ging ich aus dem gut bezahlten Kommunikationsjob hinaus und in die Uni hinein. Am Anfang noch unsicher und verzagt. Aber das Studium ‚Biografisches und Kreatives Schreiben‘ an der Alice-Salomon-Hochschule war Labsal: Endlich keine intentionalen Pressetexte oder Newsletter für Mitarbeiter mehr schreiben, sondern eigene, biografische Texte… nur für mich. Ich erfuhr, wie gut positives Feedback und Wertschätzung der zum Teil zwanzig Jahre jüngeren Kommilitonen tut. So eine schöne Mischung aus aufstrebenden und angekommenen Menschen waren in diesem Studiengang versammelt. Die alle mittels des Kreativen Schreibens begriffen, dass noch mehr möglich war, plötzlich neue Türen entdeckten. Den Weg in die Kreativität schreibend gingen und überrascht waren, wo sie landeten.

…Schritt um Schritt, einen Fuß vor den anderen

Ich landete auf der Bühne der Urania und auf der Leipziger Buchmesse. Gemeinsam mit einer Kommilitonin hatte ich Experteninterviews mit Schreibprofis geführt und daraus ein Buch gemacht. „Wie Kreatives Schreiben beflügelt…“ war erst der Anfang. Im Herbst kommt mein Debut-Roman heraus, im Frühjahr 2013 ein weiteres Sachbuch. Es war nicht von Anfang an klar, wie ich mich positionieren wollte; es gab Raum nehmende und Zeit kostende Suchbewegungen, Rückschläge und Ärgernisse.

Autorin und Autorenberatung

Jetzt ist es klar: Ich will nicht nur Autorin sein, denn ich habe meine Leidenschaft entdeckt, andere Autoren zu fördern. Mit Begleitung und Beratung. Bei Buchkonzepten, durch Schreibberatung und mit Public Relations. Denn statt alleine womöglich nicht voranzukommen und im eigenen Saft zu schmoren, ist es zu zweit leichter und effektiver, ein Buchprojekt zu konzipieren. Die Schreibberatung hilft dem Autor, die richtigen Fragen zu stellen und Entscheidungen zügig zu treffen, die in jedem Buch-Produktionsprozess anfallen.  Noch ein Vorteil für den Autor ist, dass ich das Marketing für das Buch von Anfang an mitdenke. So hat es eine Chance,  Aufmerksamkeit auf vollen Verkaufstischen zu gewinnen.

Noch Wünsche offen?

Was ich mir wünsche? Mehr und mehr mit Autoren auf Reisen zu gehen. Im übertragenen Sinn und wortwörtlich gemeint: Das Schreiben ist an jedem Ort anders. Quellen der Inspiration lassen sich natürlich nicht nur an exotischen Orten finden, sondern auch zu Hause. Allein ein umgestellter Schreibtisch kann einen Perspektivwechsel auslösen. Aber bei einem Tag am Meer oder in den Bergen werden alle Sinne auf Empfang gestellt, und in der Entspannung fällt das Schreiben leicht. Diese verdichteten Erfahrungen will ich vermitteln und teilen.

Was ich Ihnen wünsche?

Ob mit mir oder alleine: Ich wünsche allen Autoren viele Schreibtage im Flow und Fluss…

Ihre

Susanne Diehm

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Kreative Schreiber / Urania

Texte, entstanden in der URANIA am 21. November 2011

Bei der Urania-Veranstaltung war ich beeindruckt: Was für eine Atmosphäre, wenn plötzlich Ruhe im Kleistsaal herrscht und alle Besucher schreiben!

Schreibanlass war: ‚Berlin im November‘: Was steckt gerade in meinem Kopf?‘ Vorgegeben hatte ich ein Wortgitter, in das sechs Begriffe gestellt werden sollten: Zwei Nomen, zwei Verben, zwei Adjektive. Danach gingen diese Worte als Impuls an den Nachbarn, der daraus einen Text verfasste.  Einige Besucher waren bereit, uns ihre Texte vorzustellen und sie zu lesen. Leider habe ich diese Texte noch nicht zur Verfügung, aber zwei andere sind bei mir angekommen. Ich lasse diese Beispiele ohne Kommentar stehen, denn sie sprechen für sich. Beide könnten der Beginn einer längeren Erzählung sein…

dunkel       TÜV      müde      Nebel       Geburtstag       schlafen

„Es war dunkel,  als ich,  müde und abgeschlagen, mit dem Auto vom TÜV über Brandenburgische Alleen durch den Nebel nach Hause fuhr. Ich war rechtschaffen müde und hatte nun vor, früh schlafen zu gehen. Als ich aus dem Badezimmer kam und mich gerade ins Bett legen wollte, wurde mir bewusst, dass ich ungeheuer allein war – und dass ich heute Geburtstag hatte…“

Kälte      Asphalt     Autos     Lichter     Nebel      grau

„Die Kälte kriecht über den Asphalt. Alle Autos sind durch den TÜV gekommen. Die Lichter stören mich, ich finde den grauen Nebel viel schöner,  so wie er ist.“

Falls ich Fehler eingebaut haben sollte, bitte ich um Entschuldigung, ich habe die Texte so verstanden und so gefallen sie mir auch. Es ist Kennzeichen des Kreativen Schreibens, dass man sich über  ‚Anweisungen‘ einer Schreibgruppenleiterin auch hinwegsetzen kann – es können auch mehr Nomen sein als ursprünglich angefordert!

Was die Beispiele ‚live aus der Urania‘ zeigen: innerhalb von 5 Minuten kann man so mit Hilfe eines Schreibimpulses ins Schreiben kommen.

Wer weitere Texte und Beispiele hat, darf sie gerne hier einstellen!
Mails an s.diehm@schreiberlebnis.de erreichen mich.

Herzlichen Gruß,
Ihre Susanne Diehm

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