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Ein Interview

Gestern hat Cordula Meyer-Josten mich interviewt. Sie hat früher beim Radio gearbeitet und sattelt gerade den Masterstudiengang Biografisches und Kreatives Schreiben auf. Ich wollte mich vorbereiten und hab hier die Fragen und Antworten aufgeschrieben, von denen ich dachte, dass sie kommen würden. Das Interview war dann aber ganz anders – viel interessanter als meine Vorbereitung! Da wir darauf aber noch eine Weile warten müssen, weil es erst zusammengeschnitten wird, hier meine Fragen und Antworten…

Sie haben als ‚Sudijumi‘ über Pfingsten im Ritzlerhof, dem ersten Selfness-Hotel Tirols, einen BodyMindART-Workshop gehalten. Sudijumi, das sind Sie, Susanne Diehm, mit Ihre Kollegin Jutta Michaud. Selfness ist ein Begriff, den der Zukunftsforscher Matthias Horx geprägt hat – er soll Wellness ablösen oder zumindest ergänzen. Er bedeutet, dass Urlauber während der Ferien Dinge lernen, die ihnen im Alltag dann helfen, das Leben leichter zu nehmen. Was ist BodyMindART?

Das können Sie wörtlich übersetzen. Eine Kombination von Body = Körper, Mind = Geist, ART = Kunst. Wir arbeiten mit all diesen Elementen: Bewegung, Entspannung, Schreiben, Malen und Sinnlichem Gestalten. Unser Angebot wirkt beflügelnd und gleichzeitig entspannend. Die Zeit verfliegt, oft sind die Teilnehmer erstaunt, dass die 90 Minuten schon um sind. Vor allen Dingen erleben wir immer wieder, dass während des Kurses viel gelacht wird und sich diese gewisse Leichtigkeit einstellt, die man hat, wenn man glücklich ist. Das belebt, und nach dieser ‚Reise zum Ich‘ kann man den Alltag wieder viel besser bewältigen. Ich gehe auch gern in die Sauna oder zum Schwimmen, genieße mal eine Massage oder Fußreflexzonenbehandlung, wenn ich Zeit und Geld übrig habe, aber Wellness reicht mir persönlich nicht. Für mein Wohlbefinden brauche ich auch etwas, das meine Seele streichelt.

Das heißt dann ‚Selfness‘?

Selfness geht in die Richtung, BodyMindART ist Seele streicheln – so kommt es mir vor, wenn ich mit Schreiben oder Kunst ganz nah an mir selbst bin, für einen Augenblick im Flow und dann wieder in einem bewussten Zustand, ganz gelassen. Das ist das Gefühl einer mentalen Agilität, ähnlich, wie sie sich nach der Meditation einstellt, und doch anders. Als ob man sich seiner Schaffenskraft vergewissert hätte, im Himmel war und jetzt wieder geerdet ist. Man sagt, dass Meditation die ‚Fluid Intelligence‘ erhöhe. Diese ‚flüssige Intelligenz‘ trägt dazu bei, komplexe Probleme lösen zu können. Ich bin überzeugt, dass Schreiben und im Schreibflow sein auch dazu führt, die gedankliche Leistung und Wendigkeit zu erhöhen. Vor allem fördert es das Selbstbewusstsein. Können wir das nicht alle brauchen?

Mit Sicherheit… besonders Frauen neigen ja dazu, sich nicht genügend wertzuschätzen. Wie bauen Sie das ins Programm ein?

Wir versuchen, unser Programm abwechslungsreich zu gestalten, und natürlich auf die Gruppe zuzuschneiden. Bei kleinen Übungen, die den Teilnehmerinnen leicht fallen und ihre Schaffenskraft kitzeln, kommt das Selbstbewusstsein von ganz alleine. Auch in diesem Sinne wird ‚der Rücken gestärkt‘, wie wir es in der Ausschreibung genannt haben. In Erwartung unserer Teilnehmer haben Jutta und ich immer wieder auch selbst Spaß daran, Konzepte für Gruppen zusammenzustellen. So hatte ich auf dem Ritzlerhof richtig Freude an einer Collage, die wir zum Thema ‚Frauenträume‘ geschnitten und geklebt haben. Wir versuchen uns an einem immer wieder überraschenden situativen Mix aus Elementen der Schreib-, Kunst- und Bibliotherapie. Praktisch heißt das: Wir geben unseren Workshopteilnehmern Aufgaben und Impulse, stellen Fragen, die sie schreibend, malend, mit Ton oder anderen Materialien ‚beantworten‘. Hintergrund sind Resilienz-, Glücks- und Kreativitätsforschung sowie Erkenntnisse der Schreibdidaktik. Wir werden von Mal zu Mal besser, weil auch unsere Erfahrungen mit Menschen aller Länder dazukommen, die lernen, ihrer Schaffenskraft vertrauen, und das beflügelt dann auch uns.

Was bedeutet: ‚Wir werden immer ‚besser‘?

Wir bilden uns ein, zu erkennen, was Menschen brauchen. Der Erfolg gibt uns recht. Mehr und mehr vertrauen wir dabei unserer Intuition. Sudijumi hat Abschlüsse als M.A. Biografisches und Kreatives Schreiben und Zertifikate in Kunst- und Kreativitäts- als auch Lerntherapie. Darüber hinaus sind wir geübt, zu spüren, wie wir helfen können. Andere sagen dazu: ‚Ich wende die Tools meines Handwerkskoffers an‘, aber das klingt mir viel zu technokratisch. Mittlerweile traue ich mich, zu sagen, dass ich intuitiv arbeite.

Haben Ihre anderen Tätigkeiten auch mit den Workshops zu tun? Was machen Sie sonst noch?

Sie werden lachen, aber aus unseren Kursen entspringen jede Menge Autoren. Oft sind es Menschen, die früher in einer bestimmten Lebensphase schon einmal gern geschrieben haben und jetzt diese Leidenschaft neu entdecken. Wir geben ihnen Zunder, und dann lodert das Feuer :-). Kein Einzelfall, dass sich ein Workshopteilnehmer danach tatsächlich daran macht, sein Buch zu schreiben. Wir haben als Autorenteam – oder einzeln – insgesamt selbst mittlerweile acht Bücher herausgebracht und in vielseitiger Zusammenarbeit als Schreibcoaches ‚Geburtshilfe‘ bei den Werken anderer Autoren geleistet. So helfen wir gerne, wenn aus einem Workshopteilnehmer dann ein Schriftsteller wird – ob von einem Sachbuch, einem Roman oder auch Kurzgeschichten. Fantasy und Thriller haben wir auch begleitet, nur einen Lyrik-Autor hatten wir noch nicht! Kann ja vielleicht noch werden!

Gibt es auch andere Aufgaben?

Manchmal wollen Workshopteilnehmer im Anschluss andere Themen im Einzelcoaching besprechen, um auch beruflich voranzukommen. Ob sie dann mit ‚Sudi‘ oder ‚Jumi‘ zusammenarbeiten, bleibt der persönlichen Chemie überlassen. Und wen wir besonders mögen, der kriegt uns auch zu zweit 🙂

 

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Sudijumi

sudijumi.wordpress.com – Susanne Diehm und Jutta Michaud stellen gemeinsames Angebot vor.

Sich von Sudijumi beflügeln lassen – wann denn?

Erst, wenn man es richtig ausspricht, entfaltet es seine ganze Wirkung: “Sudi-dschuuuu-mi“. Das macht Lust auf mehr, oder?

Für diejenigen, die es klar formuliert haben wollen, was wir anbieten: Wir weigern uns, das festzulegen. Es läßt sich kaum klar formulieren, weil es so viele Anlässe/Probleme/Themen/Wünsche sind, deretwegen Menschen zu uns kommen. Fragen zu beruflicher Veränderung, privater Beziehungskrise, individueller Entfaltung…Versuchen wir es so:  Wir begleiten bei Auftrag Sie und Ihr Leben  und geben Ihnen Impulse, mit denen Sie kreative Lösungen und Wege finden, wenn Sie etwas irritiert. Vielleicht helfen wir Ihnen auch, zunächst die Frage zu formulieren, die Sie bislang nicht zu stellen wagten…? Mit Bewegung und Fantasiereise beginnen wir – wenn Sie das möchten. Je nach Vorliebe verwenden Sie dann Stift und Papier, Farbe und Form,  G(r)ips und Ton, nutzen Gespräch oder Gruppe, um selbst zu erkennen, was los ist und wohin Sie wollen. Alleine fällt Ihnen das schwer, weil der Impuls von außen fehlt. Hilft das? Fällt Ihnen jetzt ein, was Sie mit uns klären wollen? Wir versprechen, dass wir Ihnen ohne Veränderungswahn und mit Humor begegnen werden.

Unser Spektrum – Ihr Vorteil

Spezialisiert sind wir darauf, Autoren über die Hürden zu helfen, die bei einer (Erst-)veröffentlichung zu nehmen sind. Außerhalb der Heilkunde begleiten wir auch Menschen, die Erfahrungen mit Krankheit zu verarbeiten haben, wie Krebs oder AIDS. Es gibt belastbare Studien, dass die Schreibtherapie positive Einflüsse auf den Genesungsprozess nehmen kann.  Aber auch für Schwangere, die sich auf ihr Kind einstellen wollen, haben wir Angebote. Oder für Kinder und Jugendliche, die in der Lerntherapie Hilfe suchen. Wir genießen das Gefühl, Menschen zu ihrer Kraft zu führen und ihnen zu zeigen, wie sie auch in Zukunft kreativ und kräftig bleiben können.

Der Kostenaspekt – was ist Ihnen wichtig?

Na klar kostet das Geld. Müssen Sie schon selbst wissen, ob Sie es für die neue Klamotte oder das Genußdinner und die Fernreise ausgeben oder dafür, ein neues Gefühl von sich selbst zu bekommen. Teurer als eine ausführliche Kosmetik- oder Fußreflexzonenbehandlung ist eine schreib- oder kunsttherapeutische ‚Erst-Massage‘ nicht. Aber vermutlich wirkt schon EIN Kreativtreffen nachhaltig … Bei Menschen, bei denen die Kinder zu kurz kämen, wenn sie sich Sudijumi gönnen, finden wir Lösungen. Bild

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