Bibliodiversität

Es gibt nicht nur Bibliotherapie, sondern auch Bibliodiversität: Wer kulturelle Vielfalt und einen lebendigen Literaturbetrieb fördern will, hat durch den Kauf seiner Bücher die Möglichkeit dazu. Wer mehr dazu wissen mag, dem sei der Beitrag von Novelero empfohlen, der das Manifest für unabhängiges Publizieren von Susan Hawthorne vorstellt. http://novelero.de/susan-hawthorne-bibliodiversitaet/

Auf dass die Publikumsverlage nicht nur nach großen Auflagen schielen, sondern konsequent  auch mal ein Wagnis eingehen … das wünscht sich so manch ein  Autor  zum 1. Mai.

Ansonsten sind wir mit nicht massengerechten Themen zum Abwandern in die Indieszene gezwungen – oder müssen uns den Gesetzen des Marktes fügen und den Verlagen Inhalte vorschlagen, die mindestens 10.000 verkaufte Bücher erwarten lassen.

Erstaunlich, dass es noch nicht mehr Strategien im Buchmarkt gibt, die drohende Leser-Verknappung mit innovativen Methoden anzugehen; mir scheint, da verschläft die Branche gerade eine Chance.  Das kann aber nicht das Interesse von uns Autoren sein, daher bin ich dankbar für jede Initiative, die Verlagen neue Wege zeigt, z.B. wie in dem Artikel von Michaela Philipzen im Buchreport.

Viel Spaß beim Lesen und einen schönen 1. Mai!

Eure SuDi

 

4 Kommentare

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4 Antworten zu “Bibliodiversität

  1. Liebe Susanne,
    die Bestsellermonokultur ist ebenso öde, wie die landwirtschaftliche Monokultur und ebenso geschmackseinfältig.

    Das Thema Buchvermarktungsmethoden hat David Foenkinos in seinem neuen Roman „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ sehr amüsant inszeniert. Ich zitiere aus meiner Rezension:

    Wechselwirkungen zwischen Literatur und Leben sind ein unermüdliches und spannendes Thema für Romane. Von einer solchen literarischen Spurensuche, ihren heiter bis wolkigen zwischenmenschlichen Verstrickungen, nebst schelmischen Bezügen zu verlegerischen Buchvermarktungsstrategien, handelt auch „Das geheime Leben des Monsieur Pick“.

    Gleich zu Beginn seines Romans nimmt David Foenkinos Bezug auf ein anderes Buch, in dem der Held als Bibliothekar in einer „Bibliothek der abgelehnten Manuskripte“ arbeitet. Diese kuriose Bibliothek ist ein fiktiver Ort in Richard Brautigans Roman „Die Abtreibung“. Nachdem sich der Autor 1984 das Leben genommen hatte, gründete ein begeisterter Leser zu Ehren Richard Brautigans wirklich eine Bibliothek, die sich der von Verlagen abgelehnten Manuskripte annimmt: http://www.thebrautiganlibrary.org/Blank.html

    David Foenkinos spielt mit möglichen Wahrheiten und glaubhaften Lügen. Geschickt verknüpft er Lebensfäden, Leidensknoten und Liebesschleifen seiner Figuren. Seine charakterisierenden Beschreibungen sind detailreich, einfühlsam und anschaulich. Ein Chor vieler Stimmen und vieler Wahrheiten wird von ihm zu einem charmanten, heiter-melancholischen Einklang geführt.

    „Das geheime Leben des Monsieur Pick gewährt dem Leser zudem einen wahrhaft köstlichen und interessanten Blick hinter die Kulissen des Buchmarkts und die Mechanismen medialer Vermarktung. Als Buchhändlerin und Rezensentin kann ich bestätigen, daß diese Elemente des Romans keineswegs fiktiv oder übertrieben sind.

    Wer mag, kann sich die vollständige Rezension hier anschauen:

    Das geheime Leben des Monsieur Pick

    Bibliophile Grüße
    Ulrike von Leselebenszeichen

    • Liebe Ulrike,

      vielen herzlichen Dank für diesen schönen Hinweis, dieses Buch muss ich lesen! Irgendwann hab ich hoffentlich einfach mal wieder mehr Zeit um ALLE Deine Rezensionen zu lesen!
      Sei herzlich gegrüßt – Susanne

      • Danke für Dein positives Echo, liebe Susanne.
        Ich überlege gerade, ob ich eine Kategorie BÜCHERBÜCHER auf meinem Blog einrichte und dort meine Besprechungen von Romanen, die von Büchern, Buchhandlungen, Schriftstellern und Verlegern handeln, bündele.
        Dann kannst Du in dieser Kategorie mit Deiner NACHLESE anfangen, sobald es Deine Lesezeit für Sekundärliteratur erlaubt.
        Herzensgruß von mir zu Dir ❤

      • Liebe Ulrike,

        wie immer eine sehr leserfreundliche Idee, mir würde das gut gefallen…

        Allerbeste Grüße von Susanne

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